Gesundheitsförderung braucht Strategie
Gesundheitsförderung ist ein Prozess der darauf abzielt, Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Dieser Prozess ist durch die Zusammenführung von zwei strategischen Ansätzen gekennzeichnet: der Stärkung von persönlicher und sozialer Gesundheitskompetenz verbunden mit einer systematischen Politik, die auf die Verbesserung von Gesundheitsdeterminanten und den Abbau von gesundheitlicher Ungleichheit abzielt.
Da Gesundheit von den Menschen in ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen und gelebt wird - also dort, wo sie spielen, lernen, arbeiten und lieben - gilt es künftig in der Steiermark jene Rahmenbedingungen (Verhältnisse) zu schaffen, die es den Menschen in ihrem jeweiligen Lebensumfeld ermöglichen, sich für ein gesundes Verhalten zu entscheiden, das heißt die gesunde Entscheidung zur einfacheren Entscheidung zu machen.
Als Grundlage für ein künftiges gemeinsames Vorgehen innerhalb der Steiermärkischen Landesregierung und über fachliche Grenzen der jeweiligen Ressorts (z.B. Gesundheit, Landwirtschaft, Umwelt, Verkehr, Bildung etc.) wurde in einem beteiligungsorientierten Verfahren erstmals eine Gesundheitsförderungsstrategie entwickelt. Diese baut auf den Gesundheitszielen Steiermark auf und soll dabei mithelfen, Gesundheit als Querschnittsthema zu etablieren und Gesundheitsförderung in der Steiermark wieder nachhaltig strukturell zu verankern.
Um dem Anliegen einer verstärkten Verankerung von Gesundheitsförderung und Prävention im Gesundheitssystem gerecht zu werden und den geforderten Schwerpunktwechsel von der Krankheitsorientierung zur Ausrichtung an den Stärken der Menschen sowie an der Entwicklung der vorhandenen Gesundheitspotentiale voranzutreiben, bedarf es des gemeinsamen Verständnisses, dass die Gesundheit der Bevölkerung eine Aufgabe aller politischen Ressorts und gesellschaftlichen Bereiche ist und es nun gemeinsam gilt, die Weichen für eine gesunde Zukunft der Steirischen Bevölkerung zu stellen. Diese neue Einstellung bildet darüber hinaus auch eine wesentliche Grundlage für eine seit langem anstehende Reform des Gesundheitssystems.